Wie ich zur Musik kam, war ein reiner Unfall. Ein Kurzschluss.
Klar, Musik war schon immer da. Als Kind hab ich immer auf allem rumgetrommelt, vor diesen alten Röhrenfernsehern, wenn auf VIVA oder MTV Musikvideos liefen. Dazu kam das Skaten. Ich skate, seit ich 6 bin, dadurch war ich automatisch tief in der Street- und Rap-Kultur drin.
Mit 15 hab ich dann diese New Ami Rap Wave entdeckt. Besonders Lil Uzi hat mir damals extrem viel gegeben. Ich war komplett 'tapped in'. Ich hab die Anfänge von allen mitbekommen – Thug, Uzi, Yachty, Future, Southside, Metro, Polo G... den ganzen Rise von Channels wie Lyrical Lemonade. Ich hab das alles aufgesaugt.
Aber der entscheidende Punkt ist: Ich wollte nie selbst rappen. Null Interesse. Mein Fokus lag auf Design, auf Streetwear. Das war mein Ding.
Und dann kam eben diese ganze Situation, von der ich erzählt hab in der Namensstory. Ich ging nachmittags immer Skaten und schlief nachts in einer von 4 Tiefgaragen die ich immer rotierte um nicht rausgeworfen zu werden. Ich hab mich aus reinem Zufall mit jemandem verabredet beim Skaten in einen Techno Club zu gehen.
Ich muss dazu sagen: Ich war absolut nicht auf der Feierwave. Ich war auch 0 auf der Technowave. Ich hab Feiern gehasst. Aber es war nicht so, als ob ich woanders hin hätte können. Die Realität war: Ein Dach über dem Kopf bis 6 Uhr morgens klang einfach verlockend.
Ich komm also in diesen Club. Das Ding war voll, extrem viele Leute, die Musik war unfassbar laut. Es gab keine Fenster, es war dunkel, alles hat nur geblitzt.
Und was für die meisten Leute der perfekte Vibe zum Feiern ist, hat bei mir, in meiner damaligen Lebenssituation, eine massive Panikattacke ausgelöst. Mir wurde unfassbar schlecht. Ich hatte auf einmal das Gefühl, ich muss all das Negative, diesen ganzen Druck, einfach physisch aus mir rauszukotzen.
Ich renn aufs Klo, aber ich konnte nicht Kotzen. Ich hab mich auf das Klo gesetzt ich weiss noch das Schloss der Kabine war kaputt, also hab ich meine Füße gegen die Tür gedrückt, weil die Leute von außen reindrückten und reinwollten.
Und in diesem Moment, in dieser lauten, dunklen Kabine, war da dieser überwältigende Drang: Ich musste reden. Ich musste schreien. Ich musste irgendetwas tun, sofort.
Ich nehm mein Handy raus, öffne die Notizen-App und fange einfach an zu tippen. Alles, was mir in den Kopf kam. Ohne nachzudenken.
Und dann passierte es: Nach ein paar Sätzen... reimten sich die Wörter automatisch. Die Sätze haben sich von selbst geformt, ohne dass ich es gesteuert habe.
Das ist bis heute so geblieben. Dieser Kanal, der sich da auf dem Klo in diesem Techno Club geöffnet hat, hat mich nie wieder verlassen."
Der Anfang von meinem ersten Text:
Und ich hab kein bock in solchen dreckslöchern zu verrecken
Mein ganzes Leben wegzuschmeissen nur für 1-2 leute
Die ganze zeit in irgendwelchen clubs zu sein und zeit zu verschwenden
Die ganze scheisse ist nichts für mich ich bin jetzt schlauer
Habe zu viel zeit vergeudet um jetzt hier zu sein
Um zu erkennen dass ich alleine machen muss das mir keiner dabei hilft und das ich dranbleiben muss
den Rest lass ich weg der ist zu persönlich um öffentlich zugänglich zu sein.
Mein musikalischer Weg beginnte mit Whatsapp Sprachnachrichten, in dem ich Beats über Lautsprecher angemacht hab und dann gerappet habe.
Zu 20 euro Usb Mics und Audacity
Zu Shure SM7b´s Scarlett Solos und Garageband
Zu Highend Setups und großen Studios.
Zu meinem eigenen Studio.
Eins bleibt aber bis heute gleich. Ich mach alles selbst. Recording Mix Master Lyrics mach ich selbst.
Auf den Bildern ist mein erstes Mikrofon zu sehen, und mein aller erster Song den ich recorded habe auf audacity.