Verlier

Es geht halt um diesen Moment den jeder kennt. Dieses Ich glaub, ich verlier die Interesse an dir. Wenn da einfach nix mehr ist. Nicht mal Hass, einfach nur so ne Leere. Du wirst stumpf, apathisch. Fühlst dich komplett disconnected nicht nur von der Person sondern fast schon von dir selbst. Man ist zwar da aber der Kopf ist komplett woanders.

Und die Story, wie der entstanden ist ist wirklich etwas crazy. Der Song ist null im Studio passiert. Mir gings damals nicht so gut, war ne mega chaotische Zeit. Und das Ding hab ich in nem random Zimmer einer Person aufgenommen die ich davor und danach nie wieder gesehen habe. Ich war eigentlich da um jemanden von ner Hausparty abzuholen aber die Person ging nicht an ihr Handy.

Hab dann geklingelt und der Typ der die Party geschmissen hat macht mir die Tür auf wir labern kurz und kommen irgendwie auf Mucke. Er meinte dann er macht auch Musik und hat ein "Homestudio". Digga, im Endeffekt war das n katastrophal chaotisch zusammengewürfeltes, super altes Low-Budget-Setup in seinem Schlafzimmer.

Er spielt mir n Beat über seine ranzige Boxen vor (den Beat von Verlier) und meinte wir sollten mal was recorden. Ich hab ihm erklärt, dass ich eigentlich nur da bin um wen abzuholen. Er war dann fast schon aufdringlich meinte er kümmert sich drum würde kurz die Person suchen und fragen ob sie noch bleiben will, weil er unbedingt was mit mir aufnehmen wollte.

Während der Weg war hab ich den Song schon fertig gehabt. Das Ding war ziemlich One Take. Ich hab das Mixing noch auf die Schnelle selbst gemacht, gefühlt während ich noch recordet hab. Als der Typ wiederkam, war der Song basically fertig.

Das Recording war pures Chaos. Irgendn Mic, Laptop aufm Schoß, alles super rough. Aber vielleicht wars genau das, was der Track gebraucht hat.

Diese rohe Energie. Diese verwaschene Stimme im Mix, das ist ja nicht nur Style. Das war 1:1 das Gefühl. Dieser emotionale Disconnect. Der Sound ist diese Apathie.

Wenn ich das heute höre... krass. Damals pures Chaos, ranziges Zimmer.  Jetzt hab ich mir mein eigenes fettes Studio gebaut. Man hört aktuell nicht viel von mir weil ich diesen Sound am perfektionieren bin 24/7.

Das Ziel ist aber dasselbe geblieben. Ob damals oder heute. Es geht nicht darum, sauber oder poliert zu klingen. Es geht um diese Illusion der Tiefe. Dieses nächtliche Gefühl wenn alles so neblig wirkt. Das Studio gibt mir heute nur... naja, krassere Pinsel, um dieses Gefühl zu malen.